Nachhaltiges Gewerbegebiet
Lebens- und Arbeitsräume wachsen immer stärker zusammen. Gleichzeitig nehmen die Folgen des Klimawandels , das Artensterben und krank machender Umwelteinflüsse immer mehr zu.

In diesem Jahr ( 2019 ) fällt der „Earth Overshoot Day“ (dt. Weltübernutzungstag ) auf den 2. August. Das ist das frühste Datum, seit diese Berechnungen eingeführt wurden. Das bedeutet, dass die Menschheit vom 1. Januar bis zum 2. August 2019 so viel von der Natur verbraucht hat, wie die Erde im ganzen Jahr erneuern kann. In Deutschland nutzen wir die Natur bereits 2mal schneller, als unsere Ökosysteme sich regenerieren können.
Mit unserer Idee eines nachhaltigen Gewerbegebietes in Melle – Mitte möchten wir ein konsequentes, ökologisches Umdenken der Stadt Melle erreichen, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Die Zeit ist mehr als reif für intelligente und ökologisch sinnvolle Maßnahmen bei der Planung und Gestaltung solcher Gewerbeflächen.

Auch unsere Kinder und Enkelkinder sollen in Jahrzehnten die Möglichkeit haben ihren eigenen Bedürfnissen beim Arbeiten und leben nachzukommen.
Das Gewerbegebiet „südlich Gesmolder Straße“ soll die grüne Visitenkarte der Stadt werden und könnte als erstes nachhaltiges Gewerbegebiet ein Vorreiter im ganzen Landkreis sein.

Beispiel Infrarotbild der beauftragten Firma Infrarot Messtechnik Müllers (Foto: Evi Müllers)
Wie wichtig und sinnvoll es ist an Nachhaltigkeit zu denken, zeigt das Bild der Wärmebildkamera, die das Gewerbegebiet Großhülsberg abbildet. Hier wurden im heißen Sommer 2018 durch Überfliegung des Geländes mit einer Infrarotkamera Messungen durchgeführt.
Durch die Wärmestrahlung der Gebäude konnten so die heißesten Bereiche im Gewerbegebiet ermittelt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich viele Dachflächen nachmittags auf 70-80 Grad aufheizen. Es entstehen hohe Temperaturen in Innenräumen und Wärmeinseln innerhalb des Gebietes. Außerdem sorgen die hohen Temperaturen für eine schnellere Materialermüdung der Dachmaterialien.
Um der Hitze entgegenzuwirken, können zum Beispiel Dächer und Fassaden begrünt werden. Durch die kühlende Wirkung im Sommer kann man bei einer wandgebundenden Fassadenbegrünung sogar von einer Natur-Klimaanlage sprechen, weil vergleichbare Ergebnisse wie bei einer technischen Klimaanlage erzielt werden! Im Winter dagegen können Dach- und Fassadenbegrünungen zusätzlich isolierend wirken. Außerdem tragen sie dazu bei die Luftqualität zu verbessern, Lärm zu reduzieren und Strom- und Heizkosten zu sparen.
Das Gewerbegebiet Großhülsberg liegt im Nordosten der Stadt Remscheid und wurde in den 1960/70er Jahren geplant. Nun wird es seit einiger Zeit nachhaltig „rückgestaltet“.
Da das Gewerbegebiet „südlich Gesmolder Straße“ neu angelegt und geplant wird, besteht die Chance ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte von Anfang an zu berücksichtigen! Diese Chance sollte nicht ungenutzt bleiben!
Quelle: http://www.grosshuelsberg.net
Mit freundlicher Genehmigung S.Smolka (Stadt Remscheid)